Bayou Heat--Bayon und Jean-Baptiste by Alexandra Ivy

Bayou Heat--Bayon und Jean-Baptiste by Alexandra Ivy

Autor:Alexandra Ivy
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag


2

Die Frau neben ihm hätte verflucht heiß sein können, wären da nicht die ganzen Knöpfe, Reißverschlüsse und Haarnadeln gewesen, überlegte Jean-Baptiste, als er die Route 90 entlangbrauste. Mit seinen Katzenaugen konnte er auch in der Dunkelheit hervorragend sehen. Wie sie kerzengerade auf dem Beifahrersitz seines 1967er Jaguar Roadster Cabriolets saß, die milchweißen Finger auf dem knitterfreien Rock, war diese kleine Anzugträgerin mit ihren fantastischen Kurven und der herrlichen Oberweite der Inbegriff gereizter Beherrschtheit – bis auf ihre honigblonden Haare, die versuchten, dem Gefängnis eines übermäßig strengen Dutts zu entfliehen.

Verdammt, er hoffte, dass der Dutt verlor.

»Zu schnell für Sie, Miss Burel?«, rief er gegen den Wind an.

»Ganz und gar nicht, Mr. Baptiste«, gab sie zurück. Ihr Blick war nach vorn gerichtet, ihre Miene angespannt.

»Und für Ihren Puma?«

»Die fühlt sich ebenfalls sehr wohl.«

Die. Jean-Baptistes Augenbrauen zogen sich ruckartig zusammen, und er packte das Lenkrad ein winziges bisschen fester. Noch nie hatte er gehört, dass eine Pantera-Frau ihr Katzenwesen als eine Sie bezeichnete, und er fand es verflixt faszinierend.

»Haben viele Pantera Autos außerhalb der Wildlands?«, fragte sie, den Blick fest auf die Straße vor ihnen gerichtet.

»Es gibt einige von uns.«

»Uns?«

»Auto-Liebhaber. Wir kaufen und restaurieren alte Modelle. Sie stehen in privaten Garagen in La Pierre und Umgebung.« Er legte die Hand ans Armaturenbrett. »Das gute Stück hier war ein richtiger Schrotthaufen, als ich es bekam.«

Genevieve wandte sich zu ihm um. Ihre Augen waren vor Überraschung geweitet. »Sie haben diesen Wagen selbst hergerichtet?«

»Den Motor habe ich erneuert, aber hauptsächlich war es Arbeit an der Karosserie.« Im Licht des Mondes, der auf sie herabschien, sah sie unglaublich aus, dachte er. Der Wind peitschte ihr ein paar blonde Haarsträhnen ins Gesicht. Sie sah aus wie ein gottverfluchter Engel.

»Sie haben fantastische Arbeit geleistet«, sagte sie. »Es ist wunderschön.«

Verdammt, Miss Burel. Das sind Sie auch.

»Wie viele Pantera sind in Ihrem Auto-Club?«

»Schätzungsweise zehn. So in etwa.«

»Nur Männer?«

Seine Mundwinkel zuckten. »Nein. Auch zwei Frauen«, sagte er. »Beides Jägerinnen. Beide verrückt nach Mustangs.«

»Und ist eine von ihnen Ihre Gefährtin?«, wollte sie wissen.

Sein Blick schwenkte zu ihr. Vollkommen brav und anständig sah sie ihn an. Er wollte einen Klugscheißer-Kommentar wie »Wieso denn nur eine?« in den brausenden Bayou-Wind werfen, aber sie schien ihm nicht der Typ Frau zu sein, der diese Art von Humor lustig fand. Wahrscheinlich wäre sie sogar beleidigt.

Verdammt, sie war wirklich genau so, wie Xavier sie beschrieben hatte.

Der Geek hatte Baptiste alles über Genevieve Burel erzählt, über den angeblich genialen Neuzugang, den er und seine Technikkumpels im letzten Monat für ihre Pseudo-Fraktion hatten gewinnen wollen. Gerüchten zufolge war sie eine Meisterin im Dekodieren, und die Geeks hatten sie gedrängt, es doch einmal zu probieren. Aber nach ein paar Wochen war sie ausgestiegen. Die Geschichten über ihre gestärkten Kragen, ihre herrische Art und die einsilbigen Antworten waren legendär.

»Ich habe keine Gefährtin, Miss Burel.« Jean-Baptiste ließ den Blick über ihren Rock und die sexy Beine gleiten. Er wäre bereit, sich die herrische Art gefallen zu lassen, wenn sich diese Beine um ihn schlangen – und der gestärkte Kragen abgelegt war.

Oder abgerissen, von seinen Reißzähnen, dachte er mit einem gefährlichen Lächeln.



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